Donnerstag, Januar 3


Unbeholfen laufe ich die Treppe hoch, will doch eigentlich gar nicht oben ankommen. Ich fange die seltsamen Gesichter mit meinen Augen auf und entschließe mich, meinen Blick dem Boden zu widmen. Unsicher nähere ich mich den Bierbänken, die, ohne wirklichen Erfolg, mit einigen Bezügen verschönert sind. Der Brillenträger mir gegenüber mustert mich eindringlich und ich beschließe, hier nicht länger zu verweilen. Wirklich? Meinst du das ernst, Daniel? Hier musste ich also unbedingt herkommen um mit euch Silvester zu verbringen? Eine unbeschreibliche Wut lässt sich wie ein Samen in meiner Brust nieder und droht aufzukeimen. Ich versuche sie zu unterdrücken und betrachte die Menschen um mich herum. Alle sind sie angeheitert vom Alkohol, alle sind sie mit der grausamen Musik, die durch die schlechten Boxen dröhnt, zufrieden, alle sind sie naive, glückliche Jugendliche. Gelangweilt von diesem Anblick begebe ich mich auf die Terrasse und ziehe Blättchen, Filter sowie Tabak aus meiner Jackentasche. Daniel kommt ebenfalls nach draußen und wirft mir ein "Gefällts dir?" entgegen. Ich betrachte seine Gesichtszüge und meine Stimmung verfinstert sich erneut. "Naja.", damit drehe ich mich um und laufe zielsicher vom Haus weg, welches all die seltsamen Gestallten in sich herbergt.

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